Sexualpädagogik & Gewaltprävention

Präsenz und Online 

In Koope­ra­tion mit sexolo­gisch, der Mün­che­ner Aids­hilfe und dem Trau­ma­hil­fe­zen­trum München

Sexu­elle Bil­dung wird in unse­rer Gesell­schaft immer bedeu­ten­der, vor allem in pro­fes­sio­nel­len Hand­lungs­fel­dern. Sexua­li­tät als wesent­li­chen Bestand­teil von Gesund­heit und mensch­li­cher Ent­wick­lung anzu­er­ken­nen, steht hier im Vor­der­grund. Dabei wer­den sowohl gesell­schaft­li­che als auch indi­vi­du­elle Aspekte von Sexua­li­tät beleuchtet.
 
Sexu­al­päd­ago­gi­sches Arbei­ten ori­en­tiert sich am Ent­wick­lungs­stand, der Lebens­welt und den indi­vi­du­el­len Fähig­kei­ten des Gegen­übers. Jeder Mensch wird als sexu­el­les Wesen aner­kannt und in sei­nen indi­vi­du­el­len Fähig­kei­ten geför­dert. Neben Wis­sens­ver­mitt­lung beinhal­tet sexu­elle Bil­dung auch immer Kör­per­ar­beit und das Arbei­ten mit gesell­schaft­li­chen und indi­vi­du­el­len Grenzen. 
 
Damit ist sexu­elle Bil­dung ein wesent­li­cher Bestand­teil von Gewalt­prä­ven­tion. Die Miss­brauchs­be­auf­tragte der Bun­des­re­gie­rung sagt: “Kin­der, die über Sexua­li­tät Bescheid wis­sen, sind bes­ser gegen sexu­elle Über­griffe geschützt, erken­nen Grenz­über­schrei­tun­gen schnel­ler und wis­sen, wann sie Hilfe holen müssen.”

Ziele

Ziel ist es, fun­dier­tes Wis­sen rund um den The­men­be­reich zu erhal­ten. Dazu gehört sowohl metho­di­sches als auch didak­ti­sches Wis­sen, um mit diver­sen Ziel­grup­pen pro­fes­sio­nell arbei­ten zu kön­nen. Als Grund­lage für pro­fes­sio­nelle Sexu­al­päd­ago­gik sehen wir die Refle­xion und die Erar­bei­tung einer sexu­al­päd­ago­gi­schen Hal­tung. Neben der Refle­xion der eige­nen Werte und Nor­men, wer­den aktu­elle Infor­ma­tio­nen aus Wis­sen­schaft und Medi­zin ver­mit­telt. Einen wei­te­ren Schwer­punkt möch­ten wir auf die Prä­ven­tion von und den kom­pe­ten­ten Umgang mit sexua­li­sier­ter Gewalt legen. Durch das gute Netz­werk auch unter den Referent:innen ist es mög­lich, viele Anbieter:innen von sexu­el­ler Bil­dung in Deutsch­land, aber auch Öster­reich ken­nen zu lernen.

Voraussetzungen für die Teilnahme

Sie kön­nen an der Wei­ter­bil­dung teil­neh­men, wenn Sie einen psy­cho­so­zia­len oder medi­zi­ni­schen Grund­be­ruf erlernt haben und in einem der fol­gen­den Berufs­fel­der arbei­ten, z. B.

  • Sozi­al­päd­ago­gik
  • Vor­schule, Schule oder Hort
  • Kin­der-Jugend-Psy­cho­the­ra­pie
  • Kin­der-Jugend-Psych­ia­trie
  • Fami­li­en­the­ra­pie
  • Lebens- & Sozialberatung
  • Fami­li­en­be­ra­tung
  • Soziale Arbeit
  • Medi­zin
  • Behin­der­ten­päd­ago­gik
  • Alten­pflege
  • Psy­cho­lo­gie
  • Becken­bo­den­the­ra­pie
  • Phy­sio­the­ra­pie

Wenn Sie in einem ande­ren Berufs­feld tätig sind, kön­nen Sie in einem Gespräch mit der Kurs­lei­tung klä­ren, ob eine Teil­nahme mög­lich ist. 

Man­che Inhalte kön­nen eigene bio­gra­phi­sche Erfah­run­gen berüh­ren. Da es sich um eine Fach­wei­ter­bil­dung han­delt, set­zen wir eine aus­rei­chende psy­chi­sche Sta­bi­li­tät und die grund­sätz­li­che Fähig­keit zur Selbst­be­ru­hi­gung und Selbst­für­sorge im Umgang mit belas­ten­den The­men voraus.

Termine und Ort

Sechs Module unter­rich­ten wir in Prä­senz in Mün­chen, drei online per Zoom.

Kurs 2025/26

Modul 1: 09.–11.5.2025 – Prä­senz
Modul 2:  Mai/Juni, meh­rere Semi­nar­ter­mine – Online
Modul 3: 27.–29.06.2025 – Prä­senz
Modul 4: 19.–21.09.2025 – Online
Modul 5: 14.–16.11.2025 – Prä­senz
Modul 6:  November/Dezember, meh­rere Semi­nar­ter­mine – Online
Modul 7: 12.–14.12.2025 – Prä­senz
Modul 8: 23.–25.01.2026 – Prä­senz
Modul 9: 06.–08.02.2026 – Präsenz

Uhr­zei­ten

Frei­tag: 14.00 bis 19.30 Uhr
Sams­tag: 9.00 bis 18.00 Uhr
Sonn­tag: 9.00 bis 15.30 Uhr

Ort der Präsenz-Module

Mün­chen, in den Räu­men der Mün­che­ner Aids-Hilfe und des Trau­ma­hil­fe­zen­trums.

Mitwirkende

Kurs­lei­tung: Mag­da­lena Heinzl und Dr. Mela­nie Büttner

Gastreferent:innen:

Die genaue Beset­zung der Gastdozent:innen des Kur­ses 2025/26 steht noch nicht fest und kann von der unten genann­ten gering­fü­gig abweichen.

Umfang

379 Zeit­stun­den = 15 ECTS, davon 

  • Anwe­sen­heit im Kurs: 189 Std.
  • Pflicht­prak­ti­kum: 15 Std.
  • Super­vi­sion: 3 Std.
  • Selbst­ge­stal­ten eines Work­shops oder Kon­zep­tes: 20 Std.
  • Prü­fungs­ge­spräch: 2 Std.
  • Selbst­stu­dium, Peer-Groups, Lite­ra­tur­stu­dium, Prüfungsvorbereitung, Kon­zepter­ar­bei­tung, Haus­ar­bei­ten, Nach­be­ar­bei­ten der Module: 150 Std.

Alle Anga­ben in Zeit­stun­den. 1 Zeit­stunde ent­spricht 1,33 Unter­richts­stun­den bzw. ‑ein­hei­ten (UE).

Inhalte

Modul 1:
  • Ken­nen­ler­nen, Grund­la­gen sexu­el­ler Bildung
  • Gesell­schafts­po­li­ti­sche Aspekte, Pro­jekte und Anbieter:innen von sexu­el­ler Bildung
  • Sexu­al­bio­gra­fie
Modul 2:
  • Bio­lo­gi­sche Grund­la­gen, geni­tale Viel­falt und Varia­tio­nen der Geschlechtsmerkmale
  • Sexu­ell über­trag­bare Infek­tio­nen 1 (medi­zi­ni­sche Grundlagen)
  • Ver­hü­tung, Schwangerschaftsabbruch
  • Endo­me­triose
  • Inter­ge­schlecht­lich­keit
  • Selbst­re­gu­la­tion, acht­sam mit sich selbst sein
  • Geni­tale Beschnei­dung bzw. Ver­stüm­me­lung von Frauen (FGM)
  • Uro­lo­gie
Modul 3:
  • Sexu­elle Ent­wick­lung Kind bis Jugendliche
  • Eltern­ar­beit
Modul 4:
  • Sex & Medien
  • Sexua­li­tät im Erwach­se­nen­al­ter und sexu­elle Bil­dung für Erwachsene
  • Sexua­li­tät von Men­schen mit Behinderungen
  • Sex­ar­beit
  • Sexu­elle Pro­bleme und Stö­run­gen nach ICD-11, Sexua­li­tät als blin­der Fleck im Gesund­heits­sys­tem, Sexu­al­be­ra­tung und ‑the­ra­pie
Modul 5:
  • Dis­kri­mi­nie­rung von quee­ren Men­schen, älte­ren Men­schen, Men­schen mit viel­fäl­ti­gen Kör­per­for­men, Men­schen mit Behinderungen
  • LGBTIQA+ – Spra­che und Diskriminierung
  • LGBTQ – Beratung
  • Sexu­ell über­trag­bare Infek­tio­nen 2 – Beratung
Modul 6:
  • Was ist Gewalt? Sexu­elle und Sexua­li­sierte Gewalt.
  • Prä­ven­tion
  • Trau­ma­päd­ago­gisch arbeiten
  • Trau­ma­fol­gen und Trau­ma­the­ra­pie bei Kin­dern und Jugendlichen
  • Sexu­elle Traumafolgen
Modul 7:
  • Schutz­kon­zepte zum Schutz von Kin­dern und Jugend­li­chen vor sexu­el­ler Gewalt
  • Kör­per­ar­beit
  • Recht­li­che Grundlagen
Modul 8:
  • Kör­per­ar­beit
  • Auf­tritts­kom­pe­ten­zen und Öffent­lich­keits­ar­beit in der sexu­el­len Bildung
Modul 9:
  • Münd­li­che Prüfung
  • Prä­sen­ta­tion der Projekte
  • Zer­ti­fi­ka­ti­ons­ver­lei­hung

Kriterien

Die Wei­ter­bil­dung rich­tet sich nach den Emp­feh­lun­gen der Gesell­schaft für Sexu­al­päd­ago­gik (gsp) und den Stan­dards für Sexu­al­päd­ago­gik, wel­che die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion und die Bun­des­zen­trale für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung Deutsch­land erstellt haben.

Abschluss und Zertifikat

Anwesenheit

Wir set­zen eine durch­ge­hende Anwe­sen­heit bei allen Modu­len vor­aus. Die Wei­ter­bil­dung gilt bei einer Anwe­sen­heit von 100 % als abge­schlos­sen. Wer­den Inhalte ver­säumt, muss eine indi­vi­du­elle Ersatz­ar­beit erbracht wer­den, die den ver­säum­ten Inhal­ten ent­spricht und die vorab mit der Lehr­gangs­lei­tung ver­ein­bart wird. Bei einer Anwe­sen­heit unter 60% kann der Lehr­gang nicht erfolg­reich absol­viert werden.

Pflichtpraktikum

Für den Trans­fer in die Pra­xis sind min­des­tens 15 Prak­ti­kums­stun­den vor- gese­hen. Diese kön­nen bei allen durch die Lehr­gangs­lei­tung zuge­las­se­nen Anbieter*innen und Insti­tu­tio­nen, die sexu­elle Bil­dung betrei­ben, absol­viert wer­den. Hier­bei geht es darum das theo­re­tisch erwor­bene Wis­sen in die Pra­xis umge­setzt zu sehen und die eige­nen Hand­lungs­mög­lich­kei­ten aus- zubauen.

Supervision

Die Super­vi­sio­nen die­nen der Refle­xion und Pro­fes­sio­na­li­sie­rung der eige­nen Hal­tung im Kon­text der Sexu­al­päd­ago­gik und in der Arbeit mit der jewei­li­gen Ziel­gruppe. Die Super­vi­sio­nen sind selbst zu orga­ni­sie­ren und bis zum Lehr­gangs­ende vor­zu­le­gen. Es ist auch mög­lich Grup­pen­su­per­vi­sio­nen zu orga­ni­sie­ren. Es zäh­len auch Super­vi­sio­nen, die in der eige­nen Ein­rich­tung / vom Arbeit­ge­ber ange­bo­ten und geleis­tet werden.

Praxisprojekt

Wäh­rend des Lehr­gangs soll das neu gewonne Wis­sen in die Pra­xis umgesetzt wer­den. Die Teil­neh­men­den wäh­len dazu ein Pro­jekt aus, wel­ches sie in ihrem Arbeits­all­tag gebrau­chen kön­nen und erstel­len dazu ein sexualpäd­ago­gi­sches Work­shop-Kon­zept. Die­ses wird von der Lehr­gangs­lei­tung begut­ach­tet und soll nach Frei­gabe in die Pra­xis umge­setzt wer­den. Als Alter­na­tive dazu kann auch ein Ent­wurf für ein Prä­ven­ti­ons- und Schutzkon­zept oder ein sexu­al­päd­ago­gi­sches Kon­zept für die eigene Ein­rich­tung vor­ge­legt wer­den. Am Ende des Lehr­gangs fin­det eine kurze Prä­sen­ta­tion (max. 10 Minu­ten) des Pro­jek­tes statt, in der die sexu­al­päd­ago­gisch methodische Her­an­ge­hens­weise und die Wir­kung auf­ge­zeigt wer­den soll. Dazu gilt es eine Port­fo­lio­mappe zum Lehr­gang anzulegen.

Prüfung

Um den Lehr­gang erfolg­reich abzu­schlie­ßen wird eine münd­li­che Prü­fung mit häu­fig vor­kom­men­den Fra­gen der Sexualpäd­ago­gik statt­fin­den. Dies Fra­gen wer­den den Teil­neh­men­den bereits wäh­rend des Lehr­gangs, spä­tes­tens aber 8 Wochen vor Prü­fungs­ter­min mit­ge­teilt. Bei nicht­be­stan­de­ner Prü­fung kann wie­der­holt werden.

Zertifikat (Q‑Siegel)

Nach erfolg­rei­chem Abschluss kann die Wei­ter­bil­dung für die Bean­tra­gung des Qua­li­täts­sie­gels der Gesell­schaft für Sexu­al­päd­ago­gik ange­rech­net werden.

Fortbildungspunkte

Fort­bil­dungs­punkte der Baye­ri­schen Lan­des­ärz­te­kam­mer wer­den beantragt.

Kosten

Bei Zahlung
  • als Gesamt­be­trag: 4.900 €
  • in 9 Raten: 5.170 €

Viele Arbeitgeber:innen und Insti­tu­tio­nen unter­stüt­zen die Wei­ter­bil­dung ihrer Mit­ar­bei­ten­den. Fra­gen Sie ggf. bei Ihrer Ansprech­per­son nach, ob eine Kos­ten­über­nahme (ganz oder antei­lig) mög­lich ist.

Mit Anmel­dung für den Kurs erhe­ben wir eine Anzah­lung von 545 €.

Die Kos­ten beinhalten

  • die Teil­nahme an allen Kurs-Modulen
  • die Lehrgangs­mappe mit den Unter­la­gen zu den Modulen
  • die Ver­pfle­gung in den Kaffeepausen

Nicht inbe­grif­fen sind

  • die Super­vi­sion
  • Früh­stück, Mit­tag­essen und Abendessen
  • die Über­nach­tung

Anmeldung

Über das Anmel­de­for­mu­lar kön­nen Sie sich ver­bind­lich anmel­den. Bitte schrei­ben Sie uns dazu auch etwas zu Ihrer Moti­va­tion für eine Teil­nahme. Die Plätze wer­den in der Rei­hen­folge der Anmel­dung vergeben.

Stornobedingungen

Soll­ten Sie Ihre Anmel­dung stor­nie­ren müs­sen, berech­nen wir eine Gebühr, um unse­ren Ver­wal­tungs­auf­wand zu decken:

  • Storno bis 8 Wochen vor Kurs­be­ginn: 40 €
  • Storno bis zum 30. Tag vor Kurs­be­ginn: 100 €
  • Storno nach dem 30. Tag vor Kurs­be­ginn: Ein Rück­tritt vom Kurs ist nur mög­lich, wenn Sie uns eine Per­son nen­nen, die ersatz­weise für Sie an der Ver­an­stal­tung teil­nimmt und die Kos­ten dafür trägt.

DSGVO

Es gel­ten die DSGVO-Richt­li­nien im Impres­sum von www.spt.institut.de und www.sexologisch.at.

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