Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist weit verbreitet und kennt viele Formen. Übergriffe können im direkten, “analogen” Kontakt stattfinden oder digital in sozialen Medien als Online-Grooming, missbräuchliches Sexting, Sextortion oder Nutzung und Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen. Wenn wir sexuelle Gewalt verhindern wollen, bedeutet das auch, mit Menschen zu arbeiten, die sexuelle Übergriffe begangen haben oder gefährdet sind, diese zu begehen. Einige von ihnen haben eine pädophile oder andere paraphile Störungen, andere nicht.
Aber was ist das eigentlich, eine Paraphilie und wie grenzt sie sich von einer paraphilen Störung ab? Was hat das mit Pädophilie zu tun? Und wann besteht Handlungs- und Therapiebedarf? Wie kann man nicht stigmatisierend und einfühlsam, aber wenn nötig auch klar problematisierend arbeiten? Wie kann man gefährliche Situationen frühzeitig erkennen und richtig darauf reagieren? Wie geht man mit der gesetzlichen Schweigepflicht um und welche strafrechtlichen Bestimmungen sollte man kennen? Und wie sieht eine präventive Therapie aus, die sexuellen Missbrauch verhindert und Menschen mit paraphilen Störungen hilft, straffrei zu bleiben? Wie kann man Menschen mit einer paraphilen Störung dabei unterstützen, mit ihrer meist selbststigmatisierten Neigung umzugehen, ohne dass weiterer Leidensdruck oder psychische Störungen entstehen? An welche spezialisierten Hilfsangebote kann im Bedarfsfall vermittelt werden?
Ziel dieses praxisorientierten Workshops ist es, Fachkräfte aus Therapie, Beratung, Sozialarbeit und verwandten Disziplinen darauf vorzubereiten, Menschen mit paraphilen Störungen dabei zu unterstützen, einen verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Neigung und eine stabile Verhaltenskontrolle ohne Selbst- und Fremdgefährdung zu entwickeln sowie einen Umgang mit ihrem Leidensdruck und ihren psychischen Belastungen zu finden. Durch die Kombination von theoretischem Wissen, praktischen Fähigkeiten, Falldarstellungen und Gruppenübungen vermittelt Laura Kuhle das Rüstzeug, um mit der komplexen Thematik effektiv umzugehen.
Dr. Laura F. Kuhle ist Psychologische Psychotherapeutin, Paar- und Sexualtherapeutin und Traumatherapeutin (i.A.). Sie arbeitet im Präventionsprojekt “Kein Täter werden” und der Hochschulambulanz des Instituts für Sexualwissenschaft und ‑medizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Neben ihrer Tätigkeit in der klinischen Versorgung und Forschung hat sie auch eine eigene psychotherapeutische Privatpraxis und arbeitet als Supervisorin. Als Dozentin gibt sie Weiterbildungen zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit sexuellen Störungen und und sexueller Traumatisierung.
10.00–18.00 Uhr
Wurden bei der Bayerischen Landesärztekammer beantragt.
320 €
Die Plätze sind begrenzt und werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben. Nach der Anmeldung schicken wir Ihnen die Zahlungsinformationen per E‑Mail. Mit Eingang der Zahlung auf unserem Konto ist Ihre Teilnahme gesichert.
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Härtefälle sind von der Stornoregelung ausgenommen.
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